Usse olle Mühle

 1769 wurde die alte Windmühle auf dem Mühlenfeld gebaut. Zu dieser Zeit war die Ruhestätte der Toten auf dem Kirchhof an der alten Kirche. 1807 wurde ein neuer Friedhof auf dem Mühlenfeld an der alten Mühle eingerichtet. Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Schwerkranken ins Marienhospital eingeliefert, um sie einer besseren ärztlichen Betreuung  zuzuführen. Alle Verstorbenen, soweit sie nicht zu Hause aufgebahrt waren, wurden in einem kleinen Raum im Marienhospital aufgebahrt.

  

 

Der im Jahre 1964

verstorbene Heimatdichter

Heinrich Wenker  schrieb dieses Lied:

 

Un mott ick eenstens reisen von düsse Äde aff, doa an de olle Mühle, doa wünsch ick mie  dat Graff. Un wenn de hillge Petrus mi lött in´n Himmel drin, dann freik mi noch doa bouwen, dat ick Nienkiärker bin.

Un enmaol mak wie Nienkiärker usse leste Fahrt nao di, üm lange uttoschlaopen nao all de Last un Weheri. Un wann se mi auk no di brenget un senket in de Äde sacht. Ick woll, ick konn di dann tonicken: “Aolle Müehle, guede Nacht“.

 

In den Annalen steht es schwarz auf weiß und in der Tageszeitung vom 30. März 1969 stand geschrieben: „Plan für Leichenhalle gebilligt – Alte Mühle verfällt der Spitzhacke“. In nichtöffentlicher Sitzung des Rates wurde der Abbruch der alten Mühle auf dem Friedhof beschlossen. Der ursprüngliche Plan hatte vorgesehen, das alte Neuenkirchener Wahrzeichen solle erhalten bleiben und in die neue Leichenhalle integriert werden.

Das Landesdenkmalamt hatte signalisiert, dass diese Maßnahme nicht bezuschusste werden könne. Die Mühle stand im Eigentum der Kirchengemeinde, die politische Gemeinde hatte lediglich in städtebaulichen Fragen mitzusprechen. Der Kirchenvorstand hatte sich für den Abbruch der Mühle entschieden, dann eine gemischte Kommission aus Kirchenvorstand und Rat.

Dann passierte das, was nie wieder gut zu machen war:

Die Windmühle, die 1769 mit Genehmigung des Erzbischofs Maximillian Friedrich von Köln errichtet worden war und viele Jahre neben der Pfarrkirche als Wahrzeichen der Gemeinde galt, wurde 1970 abgebrochen und die Steine im Baggerloch in St.Arnold versenkt. Wieder einmal war den „Gemeindemüttern und –-vätern das Geld für die Erhaltung dieser wunderschönen Mühle zu viel.50.000 DM hätte die Renovierung der alten Mühle gekostet.

                                              Die letzten Stunden der alten Mühle